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Perú
19.11.22  bis 18.01.2023
Anker 1

Die Grenze Ecuador ist rasant schnell erledigt, Kontrollblick der abgelaufenen Aufenthaltstage, Stempel in den Pass und auf das Autotransitpapier, fertig. Peru würde genauso schnell gehen, Tage Aufenthalt, Autoversicherung für diese Zeit, aber im Transitbüro für das Auto ist seit 2 Tagen das Internet, bzw. das Programm abgestürzt. Was heisst das, warten am Zoll bis die Verbindung wieder steht, wie lange kann das dauern? Der freundliche Herr am Schalter beruhigt uns, tranquillo un ratito. Während wir 1 ½ Stunden warten versucht er irgendwo jemanden telefonisch zu erreichen und plötzlich winkt er, also kann das benötigte Formular via Telefon ausgefüllt werden und ein Mail bestätigt unsere korrekte Weiterfahrt. Niemand interessiert sich für den in Öl eingelegten Knoblauch oder die hartgekochten Eier. Dafür werden wir 2x in den nächsten Kilometern von der Polizei angehalten zum Vorweisen eben dieser E-Mail-Papiere und der Versicherung. Alles paletti. In Piuro gibt’s im Starbuck einen der wenigen Cappuccinos – Peruaner sind keine eigentlichen Kaffeetrinker – und im riesigen modernen Einkaufzentrum decken wir uns mit aktueller Sim-Karte und Sonstigem für die nächsten Tage reichlich ein. Dann folgen 200km Wüste mit kläglicher Vegetation und immer wieder Dörfchen und bescheidenste Häuser. Wovon leben diese Menschen hier ?! Im Trockenwald ‘Pómac’ wachsen hauptsächlich Johannisbrotbäume, deren Wurzeln tief ins Erdreich dringen und so auch die letzten 3 regenlosen Jahre gut überstehen. In diesem Parkgebiet liegen verstreut Ruinen aus der Zeit der Mocha bis zu den Incas. Die Pyramiden (über 30m hoch), aus Lehmziegeln/Adobe erbaut, sind in der Zwischenzeit durch Wind, Sonne und Niñoregen ‘geschmolzen’. Und doch wurde noch 1987 eines der grössten archäologischen Gräberfunde des ‘Herrn von Sipan’ gemacht. Reichlich Goldschmuck, 2 Frauen, Hund und Kameloid, Wächter, Knabe, Keramikbeilagen, 15 Lagen Kleider und vieles mehr enthielt das Grab. Viele Gräber fielen in die Hände von Grabräubern, viele sind vermutlich noch unentdeckt. Einen ganzen Tag schenkt mir Richard um die 3 wichtigsten Museen dieser Gegend zu erkunden, das schätze ich sehr. Vor allem aber auch, weil die Zufahrten zu den Museen jeweils ein kleines topografisches Abenteuer sind. Die Erdwege führen oft durch enge Gassen der Dörfer oder Städte, wobei wir meisten durch die Zurufe von Passanten erfahren, dass wir wieder einmal die Einbahnstrasse natürlich in der verkehrten Richtung nehmen. Rückwärtsfahren ist kaum möglich, wenden schon gar nicht, gehupt wird sowieso. Wir sind einfach nur froh, dass uns noch nie ein Polizist angehalten hat. Ja, und die Erdwege sind derart miserabel, dass eigentlich kaum eine Attraktion am Ende des Weges erwartet wird. Der Pómac-Trockenwald ist ganz interessant, schon weil die Zahlstelle samt Infos 10km am andern Ausgang entfernt liegt. So tuckern wir nach dem Zahlen langsam zurück, stoppen bei einem Vogelspazierweg, erklimmen einen Aussichtspunkt und fahren zur Ruine des ‘Herrn von Sipan’, obwohl Durchgangsverbot wäre. Jedoch ist niemand in Sicht, auch keine Absperrung, also durchqueren wir das trockene Flussbett und bestaunen den Pyramidenrest aus nächster Nähe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bevor nochmals Ausgrabungen aus jener Zeit weiter südlich in Trujillo bestaunt werden, fahren wir ins Landesinnere nach Cajamarca. Unterwegs besuchen wir das Reservoir Tinajones und sind überrascht und beseelt von diesem Reichtum an der grünen und seichten Uferpartie – Ziegen und Pferde grasen und verschiedenste Wasservögel stelzen nach Futtersuche im untiefen Nass. Die Abendstimmung ist faszinierend. Den Übernachtungsplatz finden wir im zweiten Anlauf, das Tor ist offen und wir dürfen uns auf einer Anhöhe alleine hinstellen. Herrlich. Vor dem Wegfahren erfahren wir, wie die Adobeziegel entstehen, hier aus Lehm, Reisspreu, manchmal auch Mist oder Pflanzenabfall und Wasser gut gemischt, dann Barfuss durchgeknetet, danach den Brei in einen Holzrahmen gepflastert. Die so entstandenen Ziegel werden 3 Tage an der Sonne getrocknet. Zusammen mit Señor Carrasco pflanzt jeder Besucher, so auch wir, einen jungen Johannisbrotbaum für die Zukunft der kommenden Generationen. Eine eindrucksvolle Geste. Über hunderte von Haarnadelkurven und genauso vielen Schlaglöchern und Bumps erreichen wir Cajamarca. Etliches gäbe es zu besichtigen – zwei Ziele stellen uns voll zufrieden: die Ventanillas de Otuzco, einstige Gräbernischen in Fels gehauen, die wie Fenster wirken. Später, zu Inkas Zeiten, wurden sie geleert und als Vorratskammern verwendet. Die etwa 20km entfernte Mosaikkirche ‘Santuario Virgen del Rosario’ dürfen wir nicht auslassen. Eine Schule mit italienischer Professorin kreierte diese Mosaikkirche mit 20 Schülern der Ärmsten aus der Region, zusammen mit italienischen Spezialisten. Ein unglaublich schönes, beseeltes und eindrückliches Werk ist entstanden!

In 2 Tagen fahren wir zurück an den Pazifik, diesmal sind es tausende von Kurven und Bumps, die Strasse ist dermassen katastrophal, fehlender Asphalt rechts und links wechselt mit durchlöcherter Schotterpiste ab. Wir sind durchgeschüttelt, staubig und fühlen uns am Abend wie die komplett zerbröselten Biskuits in unserer Küchenschublade. Der nächste Tag führt uns erst wieder über einen 4000er Pass, vorbei an atemberaubender hochalpinen sanfthügeliger Landschaft, dann an modernen riesigen allesumwälzenden Goldminen und an alten noch aktiven Goldgräberlöchern. Die Bergflanke sieht aus wie ein riesiger Emmentalerkäse. Wir entdecken viele noch junge hoffnungslose Gestalten. Ein elendes Bild wie zu Zeiten des Goldrausches in Kanada und Alaska.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Endlich erreichen wir Trujillo und dürfen im Garten eines kleinen Hostals in Huanchaco stehen. In der Nacht lauschen wir den wuchtigen Wellen des Pazifiks. Ist das Meer nicht zu unruhig, dann fahren die Fischer in ihren selbstgefertigten kleinen Schilfbooten kniend  hinaus aufs Meer, als Paddel dienen halbierte dicke Schilfrohre. Wird diese Generation Fischer altershalber nicht mehr ausfahren können, dann werden keine Jungen mehr diesen gefährlichen Beruf ausüben wollen und eine Tradition geht verloren.

Erst wollten wir uns die grosse Ausgrabungsstätte Chan Chan ansehen, vieles wurde dort restauriert und wiederhergestellt, und Neualtes wollen wir uns nicht ansehen, da genügen Google und Wikipedia. Auf der anderen Stadtseite von Trujillo wäre jedoch eine guterhaltene Pyramide zu besichtigen und dorthin fahren wir. Nicht mit unserem Auto, nein, diesmal mit den öffentlichen Bussen. Nach guter Erklärung, wo umsteigen in welchen Bus mit welcher Farbe erreichen wir unser Ziel. Ein Guide führt uns auf Spanisch durch das interessante Gelände. Gestärkt mit einem leckeren Papayasaft kehren wir zurück in die Stadt, finden mithilfe freundlichgestikulierender Passanten wieder den richtigen Bus und flanieren noch kurz durchs riesengrosse moderne Einkaufszentrum. Starbucks = Cappuccino, und natürlich treffen wir dort Susa und Sigi aus Österreich, die ersten Overlander seit Reisebeginn im Oktober. Viel gibt es in der kurzen Kaffeepause zu erzählen. Im Februar wollen sie Ushuaia, den südlichsten Punkt Südamerikas erreichen. (Zum Glück ist uns mehr Zeit geschenkt!) Zurück in Amelias Garten parken Tamara und André aus Bern hinter uns. Sie fahren nordwärts und können uns mit einigen guten Tipps für die Weiterfahrt behelfen.

Es geht im ‘zickzack’ ans Meer, dann in die Anden, zurück an den Pazifik und wieder in die Berge. Verschiedene Gründe erklären unser Hinundher. Zum einen liegen die Sehenswürdigkeiten so verstreut, dass gewisse Wege doppelt gefahren werden müssten, dann sind die Strassen nicht so dicht gebaut wie in Europa, schlängeln sich über viele Bergrücken und endlose Täler durch, auch entsprechend sind gute, sichere Übernachtungsplätze rar, wir sind meistens nicht die abenteuerlustigen Wildcamper. Nach vielen Kurven und frischen Temperaturen freuen wir uns auf die heisse Küste, sind wir dort, sehnen wir uns auf kühlere Temperaturen. Ja genau – Hansdampf…!

Wir fahren ein Stück die exzellente Küstenstrasse südwärts, rechts und links umgeben von Sanddünen, ab und zu unterbrochen von Zuckerrohrfeldern oder staubigen Dörfern, bis wir landeinwärts in ein langgestrecktes Tal einbiegen, kaum an Höhe gewinnend. Die Nachmittagssonne beleuchtet die erdigen Berghänge in herrlichen warmen Farbtönen von gelb, hellbraun, ocker, rostrot bis ins grünliche, gefurcht von ausgetrockneten Bachläufen der Regenzeit. Auf halbem Weg übernachten wir neben dem Haus des 75jährigen Jorge. Er freut sich über unseren Besuch und nimmt uns gleich mit zu seinem Garten, wo er mit der Machete Mais für seine etwa 30 Meerschweinchen schneidet. Bei einem Blick auf seine schönen Truthähne erfahren wir, dass leider nun eins weniger ist, weil zu seinem Geburtstag die ganze Familie zum Schmaus vorbeikam. 1970, nach dem schweren Erdbeben, haben viele Bewohner die einst fruchtbare Talsohle verlassen, auch die Eisenbahn wurde eingestellt. Jetzt führt eine gute, zum Teil 1-spurige Asphaltstrasse durch das immer enger und steiler werdende Tal, bis nur noch 35 dunkle enge Tunnels ein Durchkommen ermöglichen. Die klaffenden, meist ungesicherten Abgründe lassen das Adrenalin hochschnellen - der bekannte ‘Cañon del Pato’. Kaum sind die letzten Tunnels hinter uns, eröffnet sich ein weiterer spektakulärer Blick auf die Cordillera Blanca, die 6000er Schneeberge. Eine engkurvige Schotterpiste führt an deren Ende zur überwältigenden intensiv türkisblauen Laguna Parón, umrandet von den hohen 6'000er Schneebergen. Unglaublich!

Die beiden höchsten peruanischen Gipfel, den Huascarán Süd mit 6768m und den Huascarán Nord (6652m) lassen sich umfahren, vorbei an den beiden Seen Chinan Cocha und Quebrada de Llanganuco und dann steil aufwärts, natürlich einspurig bachbettähnlich mit Gegenverkehr und überwältigenden Ausblicken in die Tiefe und in die beinahe auf Augenhöhe weissen Berge. Tausende von Kurven weiter erreichen wir auf der andern Bergseite die phantastische asphaltierte Passstrasse und die Punta Olímpica, der 2013 fertiggestellte Tunnel ( 1384 km lang auf 4736m Höhe), die uns zurück ins Tal des Rio Santa führt. Wir sind froh, haben die letztnächtigen Schneeflocken die Strasse nicht vereist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch nicht genug der Berge lockt am Ende der Cordillera Blanca der Pastoruri-Gletscher, berührbar auf 5000m Höhe. Der Erdweg ist gut, die Landschaft phänomenal, Kühe und Schafe weiden auf über 4000m und, ich freue mich immens, hier wachsen die weltgrössten Bromelien, die Puya raimondii. Sie gedeihen in Höhen zwischen 3500 und 4500m an sonnigen Hängen. Nach 40-100 Jahren entwickeln sie einen bis 10m langen Blütenstand (Gesamtwuchshöhe bis 12m), dessen Bildung ein Jahr dauern kann und um die 20-tausend Blüten werden von unzähligen Andenkolibris besucht. Leider ist die Blütezeit im Juli, aber auch die abgetrockneten hohen Blütenstände und die verdorrten Bromelien darunter sind eine Augenweide. Auch in Peru schmelzen die Gletscher. Papillon nimmt die gemächlich steigende Strecke bis zum Parkplatz auf 5000m mit Bravour, wechselt die Abgase von schwarz auf weiss. Von dort sind es nur noch 2,5km bis zum Gletschertor. Schnaufend, mit etlichen Pausen, erreichen wir unser Ziel am Nachmittag, dies hat den Vorteil, dass die kleinen und grösseren Busse bereits wieder zurückfahren und wir mit nur wenig Gegenverkehr 1000m tiefer alleine an einer herrlichen Lagune voller Vögel und Flamingos und mit Traumpanorama übernachten.

Die nächsten 190km, 4000 Höhenmeter Unterschied, bis zurück zum Pazifik teilen wir uns in zwei Etappen auf. Seit längerem überlegen wir – sollen wir Lima besuchen, das kulturelle Zentrum besuchen, uns den Tricks- und Taschendieben leichtgläubig als Opfer überlisten lassen. Welche Umfahrungsmöglichkeiten gäbe es? Entweder wir bleiben in den Anden, würde heissen schlechte Strassen und jeweils auf ca. 4000m übernachten, was auf die Dauer unsere Körper nicht möchten, oder einen Riesenumweg über das Amazonasgebiet fahren, schwül, heiss, Moskitos, zT unsicher. Deshalb, doch zum Pazifik und dann weiterschauen. Ja, das Weitersehen erledigt sich von selbst: Präsident Castillo wird abgesetzt und festgenommen, seine Vizepräsidentin Dina Boluarte übernimmt das freigewordene Amt. Peru ist in Aufruhr. Vielerorts gibt es Demonstrationen, die Strassen sind blockiert mit brennenden Autos, Pneus, Baumstämmen. Vandalismus in den Städten, an den Hauptverbindungsachsen des Landes, an Zahlstellen. Vor allem die andine Bevölkerung ist voller Aggression. Zwei Tage warten wir alleine in einem Campingplatz, bis es heisst: die Panamericana südwärts ist frei. Sofort fahren wir los, durchqueren gut das polizeibewachte Lima und warten einige Tage südöstlich der Stadt, bis wieder grünes Licht ist. Also fahren wir durch bis Pisco und zur Halbinsel Paracas. Hier holen wir Ute und Hans ein, die immer ein Stück voraus waren, und geniessen einen gemütlichen gemeinsamen Abend. Schön sie wiederzusehen. An Werktagen ist der Nationalpark Paracas beinahe menschenleer, die Sandpisten führen uns zu herrlichen Buchten und einsamen Plätzen mit Flamingos, Pelikanen und anderen Vögeln. Die ‘Kathedrale’, ein Felsenbogen im Meer ist inzwischen eingestürzt, wie die 12 Aposteln in Australien, und es steht nur noch ein Brandungspfeiler voller Vögel.

60 km im Landesinnern liegt der kleine Touristenmagnet Huacachina in einer Oase. Die etwa 100 Einwohner werde ständig von einigen 1000 Gästen überflutet, die sich mit Sandsurfen, im Buggy über die Dünen rasen, im Hotelpool plantschen und abends in der Disco bei einem Pisco Sour (Nationalgetränk) mit ortsfüllender Musik die Nacht bis in die Morgenstunden vertreiben. Der Campingplatz ist ausgebucht, so parken wir an der Strasse. Unser Glück, die Regierung verordnet für einige Tage eine Ausgangssperre von 19.00h bis 04.00h – keine Seele auf der Strasse, keine Musik, wir schlafen königlich. Nach einem stärkenden Cappuccino in der Nachbarstadt Ica und grösserem Einkauf geht’s weiter durch Wüstengebiet nach Nazca (Nasca). Heute stehen wir gemeinsam mit Hans und Ute auf einem Hotelgelände und buchen gleich einen Flug für den nächsten Tag. Die Scharrbilder in Palpa an den Hügelhängen unterwegs sind älter als die Nazca-Linien. Sie wurden 500 v.Chr. bis 200 n.Chr. angefertigt. Die Nasca-Nachfahren legten ihre Bilder statt in die Vertikale in die Horizontale. Auf einer riesigen Fläche sind kilometerlange Linien und viele metergrosse Zeichnungen von Tieren, Menschen und abstrakten Figuren in die oberste verkrustete Schicht gescharrt worden, bis der darunter helle, silikonhaltige Sand zum Vorschein kam und die Reliefs so sichtbar sind. In der unwirtlichen wasserlosen Atacamawüste sind die Figuren in den letzten 2000 Jahren kaum verändert. Heute, durch den El Niño-Effekt regnet es hier etwa alle 10 Jahre. Der Flug ist ein spezielles Erlebnis, die beiden Piloten der Cessna geben ihr Bestes mit Erklärungen und Umkreisen einiger Figuren in beide Richtungen.

 

Die Strassen der Küste entlang, sowie nach Cusco sind in diesen Tagen Blockaden frei. Ute und Hans fahren längs des Pazifiks Richtung Arequipa, wir wagen die 3-tägige Fahrt nach Cusco. Noch viele viele Kilometer begleiten uns Sand, die höchste Düne Perus – oder der Welt? (Cerro Blanco, mit 2078m) und karge Landschaft. Jedoch schon bald schlängelt sich die hervorragende Strasse in die Höhe und schon befinden wir uns auf 4000m. Die Hochebene auf 4600m ist eine kilometerweite Pampa mit etlichen Lagunen, Vikunjas, Alpakas und Lamas und sogar einigen Weilern. Faszinierend wie nah die Quellwolken im blauen Himmel wirken. Wieder auf 2000m erwarten uns natürlich nochmals einige Bergrücken über 4000m, die Haarnadelkurven nehmen kein Ende. Am Abend braust ein böiger Sturm über die Gegend begleitet mit einem pausenlosen Schauspiel an zuckenden Blitzen und grollendem Donner. November/Dezember sei hier Regenzeit, speziell am Abend oder nachts mit kurzen sintflutartigen Regenfällen. Januar/Februar lässt sich der Regen eher ein.  Am vierten Tag, dem 24. Dezember, vorbei an Ständen mit gegrillten Meerschweinchen, Chicharron (frittierte Schweineschwarte) und gekochten grosskernigen weissen Maiskolben, dem Choclo, fahren wir in Cusco ein. (MapsMe führt uns natürlich wieder einmal durch den triebigen Markt, durch verwinkelte Gässchen und steile Strassen. Doch endlich erreichen wir unseren Übernachtungsplatz am Stadtrand von Cusco. Müde gehen wir schon bald schlafen. Frohe Weihnachten!

Heute schlendern wir durch die rege Stadt. Viele Geschäfte sind offen, so können wir nochmals einkaufen, um für die kommenden Tage den Kühlschrank zu füllen. Relativ wenige Touristen bevölkern das Zentrum und die steilen geraniengeschmückten Gassen, durch die sich einzelne Autos zwängen. Keine Touranbieter, keine Souvenierverkäufer, keine festlich gekleideten Indigene die für Fotos ein Trinkgeld verlangen, nur viele Einheimische spazieren durch die dekorierte Innenstadt. Da sind bunte Girlanden, aufblasbare Schneemänner, hochkletternde Samichläuse, blinkende Lichter, Sterne, in den Kirchen Krippen mit ländlichen Darstellungen – alles nicht ganz so üppig wie in Europa. Der Billettschalter am Hauptplatz bekräftigt uns, ohne Voranmeldung zum Machu Picchu zu reisen, es hätte zurzeit wenig Besucher. Also packen wir die Gelegenheit und fahren am nächsten Tag nach Ollantaytambo, kaufen dort am Bahnhof für denselben Tag ein Zugbillett nach Aguas Calientes und schon sitzen wir in der bequemen Eisenbahn. Das Auto wartet inzwischen auf einem bewachten Parkplatz. Die anderthalb-stündige Bahnreise ist entspannend, für einmal kann auch Richard zurücklehnen und die wechselnde Landschaft durch das sehr enge Urubamba-Tal geniessen. Aguas Calientes liegt in der Zone zwischen den Anden und dem Amazonasgebiet, die karge Gegend zu Beginn wechselt zu tropischen Regenwald. Bevor wir ein Hotelzimmer in dem Touristenort beziehen kaufen wir uns ein Eintrittsbillett zum Machu Picchu für den nächsten Morgen. Von den täglich fast 1000 Tickets vor Ort sind erst die Hälfte verkauft. Viele Touristen haben ihre Perureise wegen der Unruhen im Land annulliert. Die Zeitungen verkündeten von festsitzenden Touristen in Aguas Calientes, da Vandalen währen den Demonstrationen ein Stück Eisenbahnschiene entfernt hatten. Nie wurde erwähnt, dass die Strecke repariert wurde und das Herzstück Perus wieder normal besichtigt werden kann. Morgens um halb acht fährt uns der Bus zum Eingang der Inka-Ruinenstätte. (Inzwischen dürfen laut Unesco nicht mehr als täglich 4000 Besucher gestaffelt auf den Machu Picchu.) Mit etwas Geduld lassen sich beinahe menschenleere Fotos knipsen. Der Weg führt festmarkiert durch die Ruinen. Verpasst man einen Teil, kann der zu einem späteren Zeitpunkt leider nicht mehr besucht werden. Gegen 4 Stunden lassen wir den, um 1500 erbauten, spektakulären Ort auf uns wirken. Wir sind tief beeindruckt und glücklich, diese wunderbare Örtlichkeit erleben zu dürfen. Gleichentags fahren wir zurück zum Auto.

Auf einer Nebenstrasse, den Zuggleisen und Maispflücker entlang, und über einsame Hügel erreichen wir die Ausgrabungsstätte Moray mit den kreisförmig errichteten Terrassen in den bis 70m tiefen Dolinen. Es wird angenommen, dass diese Terrassen für landwirtschaftliche Versuche verwendet wurden. Unweit, in Maras, sind die berühmten Salineras zu bestaunen. In ca 3-4000 kleinen, in den Berghang gehauenen Salzbecken gewinnen noch heute etwa 400 Anwohner, wie zu Inkazeiten, das weisse und rosa Salz. Das Salzwasser stammt aus einer heissen Quelle aus dem Untergrund.

Im heiligen Tal der Inkas, in der Stadt Urubamba, können wir unseren Wassertank und Gemüsereserven auffüllen und genehmigen uns einen feinen Cappuccino. Der Besitzer wird sein kleines Café bei den neuen Unruhen ab dem 4. Januar schliessen in der Angst, Vandalen könnten sein Geschäft demolieren. Bis dahin bleiben uns nur noch wenige Tage, alles Wünschenswerte in der Umgebung von Cusco zu besichtigen. 2 Tage Besuch im touristischen Pisac genügen und dann weiter südwärts, um den roten Fluss auf Wunsch unserer Tochter Denise zu suchen. Die Schnellstrasse ist sehr gut, die sandigsteinige Nebenstrasse rege befahren von Bewohnern in den hoch in den Bergen liegenden Weiler. Die Frauen sind farbig gekleidet mit bunten knielangen Jupes, Wolljacken, Wadenstülpen und tellerförmigen Kopfbedeckungen mit meist gelbüberhängendem Stoff. Freundlich lachen und winken sie zurück und versuchen in ihrer Quechua-Sprache uns den Weg zu erklären. Ganz oben beim Ticketschalter zu den farbigen Bergen will ein Bewohner neugierig wissen, wie alt Richard (mit seinem weissen Haar) ist. Sein herzliches unbeschwertes und reines Lachen ist mir ganz tief hängengeblieben. Ja, einem rosa Bach sind wir begegnet, vermutlich hatte es in den letzten Tagen noch zu wenig geregnet. Im übernächsten Tal sollten wir noch einem roten Bach begegnen. In der Nacht hatte es geregnet, so wird er sicher intensiver rot sein von den ausgewaschenen Segmenten und Mineralien der Berghänge. Wir passieren kleine Dörfer dem Holperweg entlang, biegen links in einen engen steilen Weg und schon begleitet uns der rot(-braune) Bach zur rechten. In den sattgrünen Wiesen zwischendurch weiden Schafe, ein schöner Kontrast zum farbigen Wasser. Zum Glück begegnet uns kein Auto, wir wissen, Tourbusse fahren vormittags hoch und gegen 13h wieder runter. Im Dorf Palccoyo (4500m) öffnet sich die Landschaft, saftiges Grün, Lamas und Alpacas weiden, der rote Bach mäandert entlang roter, grüner und ockerfarbiger Berge. Unsere Piste schlängelt sich weiter hoch, manchmal nicht sicher, ob der Weg hält oder doch plötzlich abbricht. Endlich oben, nur etwa 5 Autos, lachen einige blaue Flecken vom Himmel. Das grösste aber sind die farbigen Palcoyo-Berge. Wie schön! Schnell machen wir uns auf die einstündige einfache Wanderung, um so nahe wie möglich an die 7-farbigen Hänge zu gelangen. Unterwegs verdunkelt sich der Himmel und die wenigen Besucher eilen zurück. Kaum beim Aussichtspunkt angelangt blitzt und donnert es und Graupel bedeckt innert kürzester Zeit alles mit einer weissen Schicht. Auch wir eilen zurück, sind wir doch, nebst den Spitzen des Steinwaldes in der Nähe, die einzigen Erhebungen. Die Fahrt zurück gleicht einem Bachbett und ich bin Richard wieder einmal dankbar für seine Fahrsicherheit. Eindrücklich waren die farbigen Mineralienberge, ein bisschen länger Sonne wäre sicher noch der i-Punkt gewesen. Es gäbe noch einen 3. roten Fluss im Tal dazwischen, doch die 3-stündige Wanderung in einer Höhe über 4000m ist nichts mehr für uns. Wir fahren zurück nach Cusco, ein Paket per DHL erwartend. Gut wäre es, wir könnten Peru bis zum 3. Januar während der ‘Protestschonzeit/Demostillstand’ verlassen, aber im Paket ist ein Heizungsersatz. Ja, seit etwa 3 Wochen kann nicht mehr geheizt werden, trotz kompletter Reinigung, und bei 7 Grad in der Nacht könnten wir mit Heizen auf die Bettsocken verzichten. Also abwarten.

Inzwischen besuchen wir die nahegelegenen Mauern von Sacsayhuaman (Saqsaywamán) mit den immens grossen Steinblöcken. Der riesigste Quader wiegt 42 Tonnen. Die Steinblöcke sind so präzise und ebenwandig zugehauen, millimetergenau passen sie in- und aufeinander, dass sie Bewegungen von Erdbeben mitführen können, am Schluss aber immer in ihre einstige Position zurück fallen. Es ist eine grandiose bewundernswerte Festung. Total sind 4 Ausgrabungsstätte mit dem Touristenticket zu besichtigen. Bei der dritten kommen endlich unsere Regenponchos zum Einsatz – es giesst aus Kübeln, sodass wir auf einen Besuch des 4. Ortes verzichten und mit dem Kollektivbus zurückfahren.

Das Heizungspaket kommt wirklich an, sogar 3 Tage zu früh, und nach dem Einsetzen des neuen Gerätes, hurra, können wir wieder heizen. Nun ist der 4. Januar vorbei, neue Streiks und Demonstrationen entfachen im Land, hauptsächlich in den Anden und im linksextremen Süden. Zweimal bereiten wir unseren Aufbruch nach Bolivien vor, doch die Proteste sind derart massiv, dass wir entscheiden, im gesicherten Campingplatz oberhalb Cusco abzuwarten.

Die Strecke Cusco - Titicacasee wäre in 2 Tagen bei guter Schnellstrasse machbar. In dem jetzigen landesweit unruhigen Peru voller Protestdemonstrationen, Streiks und geschlossenen Strassen, hauptsächlich im Süden des Landes und in den Gebieten der Anden, ist die Ausreise ein beinahe unmögliches Unterfangen. Unser Campingnachbar in Cusco, Jaro, auch Schweizer, und wir beschliessen nach etlichen Anläufen die Fahrt zu wagen. Es heisst, die Blockaden werden über dieses Wochenende geöffnet, um die blockierten Dörfer mit Nahrungsmittel, Benzin, Gas etc. zu versorgen. Eine junge Backpackerin begleitet Jaro bis zur Grenze, da keine Busse fahre. Erstmals kommen wir gut voran. Dann die ersten Blockaden, wohl frei zur Durchfahrt. Die Blockaden bestehen meistens aus Steinbrocken bis Felsgrösse, Erdhaufen, zerbrochenem Glas, quergelegten Bäumen oder verbogenen Leitplanken, gekippten Autoladeflächen, brennenden Pneus…. Ich weiss nicht wie viele hunderte solcher Blockaden wir in den folgenden 4 Tagen bis zur Grenze im Zickzack passieren, manchmal kilometerlang Steine, Steine, Steine. Etwa 15 Strassensperren halten uns in dieser Zeit auf. Hier ist ein Durchkommen schwer möglich. Nebst obgenannten Blockaden erwarten uns Dorfbewohner, ausschliesslich Indigene, andine Gruppierungen. Einige sprechen Spanisch, mehrheitlich nur Quechua oder Aymara. Mit Ihnen muss diskutiert und verhandelt werden. Zum Teil führen die Frauen das Wort, bestimmt, resolut aber unbedingt freundlich, sind achtsame Zuhörer, respektvoll, was sie auch von uns Durchfahrer verlangen. Oft wird mit den Dorfführern verhandelt. Manchmal wird eine Sperre ‘nur’ für eine halbe Stunde geschlossen, dann wieder wird ein Warten bis zu 8 Stunden verordnet. Das heisst für uns, ab und zu in die Nacht hinein zu fahren, um in tiefster Dunkelheit bei der nächsten Sperre irgendwo zu übernachten. Die Indígenas sind sehr freundlich zu uns, manchmal entschuldigen sie sich für ihr Verhalten, selten schlagen sie mit einer handgefertigten Wollpeitsche in die Luft, um ihr Anliegen zu betonen. Die Urbevölkerung wird von der Regierung nicht ernst genommen. Die vielen Landressourcen gelangen finanziell nach Lima, ihnen bleibt verschmutztes Wasser aus den Minen, schlechtbezahlte Landwirtschaft, Nichtakzeptanz. China, Japan, USA, dominieren immer mehr das Land. Wir hören ihnen zu, dann wird das Wort uns gereicht. Bei den ersten zwei Sperren sind wir noch unter vielen Fahrern, etliche kehren enttäuscht und desillusioniert um und fahren zurück nach Cusco. Wir versuchen immer neue Wege, oft mithilfe dieser Streikenden oder anderen Dorfbewohnern. Nur noch wir vier, froh 4x4 Autos zu fahren, werden über Weidehügel, schlechte und schmale Pisten geführt, und Jaro rekrutiert Nebenwege über 4,5 Tausender. Oftmals sind nur wir vier an den Sperren, stehen in der Mitte von gegen hundert uns im Kreis umstehenden Menschen, müssen uns mit Pass ausweisen, und wehe wir sind Nordamerikaner.

Aber es geht immer gut. Ist jemand gegen unsere Weiterfahrt, so wird demokratisch abgestimmt. Je näher wir uns der Grenze nähern, desto mehr nehmen die mit Steinen übersäten Strassen zu. Wir verstehen den Sinn nicht, die Dörfer und Weiler sind so komplett abgeschottet, auch für jene Bewohner gibt es kein Durchkommen, werden ausgehungert, sind isoliert. Wieder fahren wir in die Nacht hinein, weil eine andere Strasse mit mindestens 10 dicken Bäumen unpassierbar ist. Hier hilft auch Jaros Seilwinde nicht. Die Piste ist schlecht, keine Ahnung ist links oder rechts ein Abgrund. Seltsamerweise kreuzen uns etliche geladene Lastwagen, die sicherlich von der grünen Grenze herkommen. Auch hier brennen an einigen Stellen Pneus in der Dunkelheit. Wir müssen Wegzoll bezahlen, dies sei ihr Land, meinen die in Decken gehüllten Gestalten in der Kälte. Wir sind verärgert, hat dies doch wenig zu tun mit der politischen Situation. Halsabschneider! Was bleibt uns anderes übrig als zu bezahlen. Endlich, am vierten Tag erreichen wir Tilali und fahren zur Migration, um unsere Pässe ausstempeln zu lassen. Aber oh nein, im Gemeindehaus erfahren wir, dass das Passbüro seit Tagen geschlossen ist. Hilfsbereit wird rumtelefoniert, in anderen Büros nachgefragt. Wir kriegen unsere Ausreisestempel nicht. Vielleicht am Zoll? Nein, er kann nur unsere Autoausfuhr im System und auf unseren Papieren bestätigen. Für den Pass ist er nicht zuständig. Das Niemandsland zwischen Peru und Bolivien hindert uns nochmals auf lästigste Weise mit gefällten Bäumen und Erdhaufen. Jemand zeigt uns einen Schleichweg und endlich, hurra, die bolivianische Flagge.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch die miese Piste runter nach Puerto Acosta und schon stehen wir vor dem Zollbüro. Nein, leider gibt es keinen Einreisestempel, da Peru’s Ausreisestempel fehlt. Wir sollen zurück. Nebenan erhalten wir wenigstens die Einreisepapiere für unsere Autos – die sind nun legal in Bolivien, nur wir nicht. Aber, meint der Zöllner, ab 18.30h wird die Grenzschranke geöffnet und wir könnten nach seinem Feierabend raus. Nein, nicht nochmals in die Nacht fahren! Im Dorf finden wir weder Bankomat, noch SIM-Karte für das bolivianische Internet, noch ein Restaurant. In einem kleinen Gemüseladen wechselt uns jemand Dollars in Bolivianos. Inzwischen hat Jaro einen Feldweg über einen Bach ausfindig gemacht, der die Grenze umfährt. Es klappt, und wir fahren schnellstmöglich zur nächsten Grenze, nur 200km, zum südlichsten Zipfel des Titicacasees, in der Hoffnung, dort legal ins Land einreisen zu können. Nur kurz steigt unser Adrenalinspiegel, als bei einer Strassenkontrolle unsere Papiere verlangt werden… zum Glück nur die des Autos! 17.00h endlich die Grenze Kasani-Yunguyo. Aber auch hier – Peru geschlossen (sämtliche Migrationen zu Chile, Bolivien und Brasilien seien geschlossen), Bolivien kann, will, darf uns nicht helfen. Aber, meint der Zöllner: er stellt uns einen eintägigen Aufenthalt für Bolivien aus. In dieser Zeit sollen wir mit dem Schiff nach Puno fahren (dort wollten wir ganz sicher nicht hin, weil in Puno (Peru) die schlimmsten Unruhen wüten), und dort erwartet uns am Hafen des Titicacasees ein Angestellter der einzigen geöffneten Migration. Er wird uns den ersehnten Stempel in den Pass drücken. Am 5. Tag in aller herrgottsfrühe machen wir dies genauso. Puno’s Zentrum ist ruhiger als es die Medien berichten, und nach über 10 Stunden Schifffahrt, zurück in Bolivien ist endlich alles Bürokratische abgeschlossen, und wir dürfen Bolivien für 90 Tage ganz legal bereisen. Erst aber ruhen wir uns in Copacabana, am Ufer des Titicacasees, für einige Tage aus. Geschafft!

Obwohl die ganzen 5 Tage sehr emotional waren, uns viel Energie raubten, höchste Konzentration  erforderten, Verhandlungen und Diskussionen auf Spanisch führten und wir alle gefordert waren, so hatte das Ganze doch ihre wunderschönen Seiten: nie wären wir als Tourist in diese abgelegenen Dörfer gekommen, hätten nie die Gelegenheit gehabt mit so vielen Einheimischen und Indígenas zu sprechen, uns zu unterhalten, sogar miteinander zu lachen, und auch ihre Zurückhaltung, ihre Herzlichkeit, Neugierde kennen zu lernen. Nie empfanden wir die Protestierenden als aggressiv, nie empfanden wir Angst, fürchteten uns, weil terroristisch, wie die Medien die andinen Völker gerne verurteilen… Ganz zu schweigen, welch herrliche Landschaften wir auf diese Weise durchfahren durften. Höhen und Tiefen, unmögliches möglich machen, geduldig sein, flexibel, offen, tolerant. Ich bin enorm dankbar für diese ganz spezielle Reise.

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